Midland XTC-400 Action Kamera

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Midland XTC-400 Action Kamera

Passend zur Wintersport-Saison 2013/2014 hat Midland die Action Kamera XTC-400 auf den Markt gebracht. Ich habe sie nun sowohl im Winter als auch im Frühjahr getestet. Ob die Midland XTC-400 eine Alternative zum Platzhirsch GoPro ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Erster Eindruck der Midland XTC-400

Bisher durfte ich eine GoPro HD Hero2 mein Eigen nennen. Die Kamera hat mich schon bei vielen Abenteuern begleitet und hat sich im Einsatz dank kurzer Akkulaufzeit und beschlagenem Gehäuse zwar nicht immer bewährt, aber mich zumindest emotional oft begleitet. Sicher hat sie hier und da ihre Macken, aber ich war sonst immer zufrieden mit meiner GoPro.

Wer nur die GoPro kennt, ist erst einmal von der Form der Midland XTC-400 überrascht. Etwas ungewöhnlich mutet die Kamera an, obwohl sie eigentlich eher von der Form her an eine Kamera erinnert als die Kastenform der GoPro. Eines haben die beiden verschiedenen Varianten von Action Cams aber gemeinsam: Sie alle haben möglichst wenig Schnickschnack am Gehäuse, mit dem man irgendwo hängen bleiben oder der anderweitig stören könnte. Besitzt die GoPro noch 2 Gummiknöpfe für die Bedienung, reduziert Midland die Bedienelemente an der XTC-400 auf einen Schiebeschalter zum Starten und Stoppen der Aufnahme. Dieser ist ein bisschen zum Markenzeichen der Midland XTC-Serie geworden und ermöglicht mit diesem One-Touch-Prinzip Sofortaufnahmen in Sekundenschnelle. Die Kamera ist also schnell einsatzbereit.

Der Schiebeschalter funktioniert auch wunderbar durch das Gehäuse, das die XTC-400 vor Schnee und Wasser schützt und gleichzeitig – so schreibt es der Hersteller – als Puffer bei Stürzen dienen soll.

Technische Details der XTC-400

Alle notwenigen Anschlüsse der XTC-400 befinden sich hinter einer gesicherten Klappe an der Rückseite der Kamera. Neben einem USB-Anschluss zum Aufladen des Akkus und zur Datenübertragung befindet sich hier ein HDMI-Ausgang für die direkte Wiedergabe von Dateien auf einem TV-Gerät. Mehrere kleine Schiebeschalter ermöglichen es, das WiFi ein- und auszuschalten, die gewünschte Auflösung einzustellen oder zwischen geringer oder guter Beleuchtung zu wählen. Auch das Schubfach für den Akku befindet sich an dieser Seite der Kamera.

Wie bei fast allen digitalen Kameras befindet sich auch bei der Midland XTC-400 ein Stativschraubgewinde an der Unterseite der Kamera. So kann sie auf einem Stativ befestigt werden. Ebenfalls an der Unterseite befindet sich eine Anschlussmöglichkeit für ein externe Mikrofon, das natürlich nur eingesteckt werden kann, wenn man die Kamera ohne Gehäuse benutzt.

An der Vorderseite unter dem Objektiv befindet sich eine Kontrollleuchte. Diese zeigt an, ob die XTC-400 aufnimmt oder nicht. Zwei weitere Kontrollleuchten für den Akku und die SD-Karte befinden sich etwas hinter dem Schiebeschalter der Kamera auf der Oberseite.

Dank des drehbaren Objektivs, das sich bis zu 270° verstellen lässt, kann aus vielen möglichen Positionen gefilmt werden. Außerdem soll ein verbesserter Bildstabilisator für ruhigere Bilder sorgen.

Wer darauf steht, seine Erlebnisse direkt mit allen möglichen Menschen zu teilen, der wird die WLAN-Funktion der XTC-400 super finden, denn über eine Internetverbindung kann das Erlebte direkt auf Facebook und YouTube geteilt werden. Diese Funktion habe ich nicht getestet. Ich habe das Gefühl, dass mittlerweile jeder Hersteller solch eine Funktion in seinen Geräten verbaut. Mal ganz ehrlich: Nutzt die jemand?

Mitgeliefert werden keine speziellen Halterungen oder andere Accessoires. Diese Teile müssen alle optional dazu bestellt werden, was meines Erachtens nachvollziehbar ist, da für jede Sportart andere Zubehörteile benötigt werden. Lediglich eine Basis-Klebehalterung und eine Klebehalterung Spinne sind im Lieferumfang enthalten. Ebenso natürlich der Akku für die Kamera, ein USB-Kabel zum Aufladen und Übertragen der Daten, das Gehäuse und der übliche Papierkram wie Bedienungsanleitung etc.

Weiteres Zubehör für die XTC-400

Es gibt, so durfte ich beim Durchstöbern des Midland-Shops feststellen, anscheinend nichts, was es nicht gibt. Bei Midland bzw. Alan Electronics, die aus dem Bereich Funkkommunikation stammen und 1989 in Frankfurt gegründet wurden, hat man an alles gedacht. Ob Stirnbandhalterung, Klebehalterungen, Halterungen für Gürtel, Skibrille, Fahrradhelm, Lenker oder KFZ-Halterung, ja, sogar an eine Schusswaffenhalterung hat man gedacht. Ob man die nun wirklich braucht, steht noch mal auf einem anderen Papier, aber es gibt sie. Einen Ersatzakku gibt es natürlich auch käuflich zu erwerben.

Halterungen für die Kamera

Etwas ungewöhnlich empfand ich das neu entwickelte Drei-Schienen-Halterungssystem. Wo mache ich die Kamera denn wie mit welchem Zubehör fest? Gerade die Befestigung am zusätzlich gelieferten Stirnbandhalterung machte mir besonders Probleme. Egal wie ich es anstellte, die Kamera wollte nie so richtig fest am Kopf sitzen. Ob es nun richtig war, dass die Kamera mal links und mal rechts an meinem Kopf hing, wusste ich zuerst nicht. Bevor ich mit der Kamera losgezogen war, habe ich mich nicht sonderlich schau gemacht, denn ich bin davon ausgegangen, dass sich alles von alleine erklärt. Das tat es leider nicht, aber ein Video, das ich später gefunden habe, bestätigt, dass ich alles richtig gemacht habe. Das Video ist nett gemacht und soll wohl auch ein bisschen witzig sein, aber es half mir nicht über meinen Ärger mit der Handhabung hinweg.

Die Stirnbandhalterung kriegt von mir auf jeden Fall nur Minuspunkte. Die Kamera seitlich am Kopf zu befestigen ist zwar eine gute Idee, aber leider wurde sie nur halb gut umgesetzt. Die Kamera schlackert doch sehr am Kopf und macht natürlich dementsprechend verwackelte Aufnahmen. Das Gummiband unterstützt das Verwackeln zudem doch sehr, da es ordentlich nachgibt. Auch ein Festzurren des Gummibandes kann keine Abhilfe schaffen.

Außerdem ist das Gummiband furchtbar unbequem und ich verstehe auch nicht, wieso das Kopfband, welches quer über den Kopf laufen soll, von Ohr zu Ohr statt von Stirn zu Hinterkopf verläuft. Absoluter Konstruktionsfehler in meinen Augen.

Testvideo mit der Midland XTC-400

Während unserem Schnee-Wochenende in Winterberg sind mehrere Videos von Rodelabfahrten entstanden. Einige davon habe ich für euch mal zusammengeschnitten:

Auch die Kollegen von Minimulis haben die Midland XTC-400 getestet – und hier ist ihr Video:

Fazit

Die Midland XTC-400 sieht sehr kompakt aus und ist mit ihren 140 Gramm (selbst gewogen) und 52 x 95 x 35 mm etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel. Auch die Akkulaufzeit spricht für die 299,00 € teure Midland XTC-400. Mit bis zu 5 Stunden ist sie meiner GoPro deutlich einen Schritt voraus.

Der One-Tousch-Schiebeschalter auf der Kamera ist ausreichend groß, fast schon überdimensional groß, was aber eine perfekte Bedienung mit Handschuhen beim Wintersport ermöglicht. Pluspunkt für die Midland. Zwar lässt sich der Schiebeschalter am Gehäuse etwas schwieriger bedienen als der Schalter direkt an der Kamera, aber damit kann man leben.

Durch das One-Touch-System kann schnell der Eindruck entstehen, dass man die XTC-400 sehr intuitiv und ohne große Anleitung bedienen kann. Dem ist allerdings nicht so. Ich habe die Kamera mit in den Winterurlaub genommen und mir keine Anleitung durchgelesen. Auch das mitgelieferte Papiermaterial gibt noch lange nicht über alle Funktionen Aufschluss. Ich empfehle daher allen: Lest euch die Anleitungen im Internet vor dem ersten gebrauch ausführlich durch oder schaut euch die kurzen Tutorials bei YouTube an. Das spart Zeit und Nerven.

Wie alle Kameras macht die XTC-400 das, was sie soll: Videos in Full HD. Und Full HD ist und bleibt nun mal Full HD. Das Ergebnis wird sich bei all den mittlerweile auf den Markt gebrachten Kameras nicht ändern. Lediglich das Drumherum und die äußere Verpackung variieren von Hersteller zu Hersteller. Während Midland das Prinzip von Action Kameras anscheinend verstanden hat, gibt es beim Zubehör noch ordentlich Nachholbedarf.

Technische Details im Überblick

  • One Touch-Bedienung (Schiebeschalter zum Starten und Stoppen der Aufnahme)
  • Auflösung: Hi: 1920×1080 (30/25fps) – Mid: 1280×720 (60/50fps) – Low: 848×480 (120/100fps)
  • Externer Mikrofonanschluss
  • Fotos: Ja
  • Aufnahmewinkel: 170° variabel
  • Bildseitenverhältnis: 16:9
  • Micro SD Karte: Bis zu 32 GB (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen: 52 x 95 x 35 mm
  • Gewicht: 140 Gramm (selbst gewogen)
  • Akku: Li-Ion 1700mAh (Laufzeit: bis zu 5 Stunden/Ladezeit: ca. 4 Stunden)
  • Linse: 7 Elemente System aus gehärtetem Glas mit Internal Rear Focus System
  • Format: H264 (MP4)
  • Betriebssysteme: Win XP, SP2, Vista & 7, Mac OSX 10.4+

Weitere Bilder

Hinweis
Die Midland XTC-400 wurde mir zur Verfügung gestellt, was diesen Test jedoch nicht beeinflusst hat. Alle Tests auf der Outdoorseite werden gewissenhaft durchgeführt und zeigen sowohl positive als auch negative Aspekte des getesteten Produkts auf.

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